HPV – Test
Es ist heute unbestritten, dass bei der Entstehung des Gebärmutterhalskrebses die Infektion mit einem Virus, dem humanen Papillomvirus (HPV), maßgeblich mitbeteiligt ist. Dieses Virus, das in über 98% bei Gebärmutterhalskrebs nachgewiesen werden kann, ist eine sexuell übertragbare Erkrankung. Allerdings kann eine Infektion mit dem HPV-Virus Jahre zurückliegen, ohne ihren krankmachenden Wirkungsmechanismus zu entfalten. Dieser tritt erst durch eine Schwächung des körpereigenen Abwehrsystems auf.
Folgende Faktoren wirken dabei begünstigend:
- zusätzliche Infektionen mit anderen Viren oder Bakterien
- das Rauchen
- psychische Dauerbelastungen (Stress)
Es gibt zwei Gruppen von HPV-Viren.
Ein typisches Beispiel ist die Feigwarze.
Die erste Gruppe sind die sog. „low-risk-HPV-Typen“ (Typen 6, 11, 42, 43 und 44), die sich weniger aggressiv zeigen, eine Wachstumsstörung der Zellen verursachen, sich jedoch meistens wieder zurückbilden. Die zweite Gruppe sind die sog. „high-risk-HPV-Typen“ (Typen 16, 18,31, 33, 35, 39, 45, 51, 52, 56, 58, 59 und 68), welche eine ausgeprägte Wachstumsstörung der Zellen verursachen und ohne Behandlung zu Krebs führen können.
Allerdings entwickeln nur 2 – 8 % aller Infizierten langfristig HPV-assoziierte Zellveränderungen bis hin zum Gebärmutterhalskrebs, welcher der häufigste HPV-assozierte Krebs im Genitalbereich ist.
Es besteht neuerdings die Möglichkeit, mithilfe einer molekular-biologischen Methode die Infektion mit HPV-Viren nachzuweisen und die verschiedenen Typen zu differenzieren. Bei einem Nachweis mit den aggressiveren high-risk-HPV-Typen werden die Kontrolluntersuchungen in kürzeren Abständen durchgeführt.
Erst bei längerfristig ausgeprägten Veränderungen ist eine weitere Abklärung per Lupenuntersuchung erforderlich.
Eine HPV-Infektion, inklusive der Bildung von Genitalwarzen, kann bei jedem sexuell aktiven Menschen auftreten. Dies betrifft sowohl heterosexuelle als auch homosexuelle Paare. Selten können sich auch Säuglinge bei der Geburt infizieren. Da manchmal eine lange Zeit vergeht, bevor sichtbare Warzen auftreten, können auch Menschen mit dem HPV-Virus infiziert sein, die schon lange nicht mehr sexuell aktiv gewesen sind.
Genitalwarzen können drei Wochen bis ein Jahr nach dem sexuellen Kontakt mit einer infizierten Person auftreten. Es kann auch sein, dass sich überhaupt keine Krankheitssymptome zeigen. Es kann also nicht genau festgestellt werden, wann und wo Sie sich mit dem HPV-Virus infiziert haben. Dies erklärt auch, warum Ihr Sexualpartner eventuell nicht infiziert ist.
Im Falle eines positiven HPV-Tests ist es nun besonders wichtig, dass alle drei bis vier Monate ein Krebsabstrich durchgeführt wird, um die 2-8 % der Patientinnen herauszufiltern, bei denen sich Zellveränderungen entwickeln werden. Außerdem sollte der Lebensstil auf schädigende Faktoren wie das Rauchen, Stress, Schlafmangel abgeklopft werden, um diese anschließend möglichst auszuklammern.
Wie zuvor bereits erwähnt, kann ein gesundes Immunsystem eine HPV-Infektion Jahre bzw. Jahrzehnte lang unter Kontrolle halten oder sogar zurückdrängen. In 90 – 95% gelingt dies dem Immunsystem erfolgreich.